Knigge Welpenkauf

Kleiner Knigge zum Welpenkauf in Deutschland

Schauen sie sich zunächst die Homepages der Züchter an, die Sie interessieren. Sind dort alle Hunde des Züchters aufgeführt, alle Würfe, haben Sie den Eindruck, dass der Züchter transparent ist? Es gibt immer Gründe, warum die einen Züchter eine “offene” Homepage haben, andere hingegen nur einen Bruchteil zeigen. Züchter, die bewusst keine Homepage öffentlich haben, haben ihre Gründe dafür, warum die Anzahl ihres Hundebestandes und die tatsächliche Anzahl der Würfe pro Jahr verheimlicht werden soll.

Besuchen Sie den Züchter Ihrer Wahl vor einem Kauf in seinem Zuhause. Schauen Sie, wie die Hunde leben, ob es sauber oder schmutzig ist, lassen Sie sich alle dort lebenden Hunde gemeinsam zeigen, um so zu sehen, ob es sich um ein gut sozialisiertes Rudel handelt, und auch in welchem Zustand alle Hunde sind, ob sie Parasiten haben, und ob die Welpen den Umgang mit den anderen Hunden gewöhnt sind, und so vom Rudel miterzogen werden, oder ob sie fremdelnd wirken.

Wieviele Rassen werden gezüchtet? Bei mehr als 2 Rassen, besonders wenn diese vom Wesen her auch noch völlig unterschiedlich sind, muss man sich fragen, warum?! Gleiches gilt für Züchter, die zusätzlich regelmäßig Mischlinge produzieren, dazu noch Mischungen ohne Sinn und Verstand.

Besuchen Sie ruhig mehrere Züchter, um so einen Vergleich zu haben, ggf. auch mehrmals um den Züchter und die Hunde ein wenig besser kennenzulernen. Züchter, denen es nicht nur ums Verkaufen geht, freuen sich darüber, wenn die Interessenten eingehendes Interesse zeigen.

Telefonieren Sie vorab auch mit dem Züchter / den Züchtern, Papier ist geduldig, und so manche wollen vor der Übergabe eines Welpen nur schriftlich verkehren, da man da jedes Wort noch einmal überdenken kann, während das gesprochene Wort nicht mehr zurückgenommen werden kann.

Ein seriöser Züchter klärt Interessenten allumfassend auf, auch auf gesundheitliche Dispositionen in der jeweiligen Rasse, Besonderheiten, und betont nicht nur die positiven Vorzüge seiner Rasse/n, sondern klärt insbesondere auch über die für manche eher negativen Aspekte auf. Es sollte nicht der zu erwartende Verkauf im Vordergrund stehen, sondern die hoffentliche Gewissheit, dass der Käufer genau weiß, was ihn erwarten kann, und er sich mit vollem Herzen und bewusst ins Abenteuer Hundekind der Rase seiner Wahl stürzen kann, und ein dauerhaftes, artgerechtes und liebevolles Zuhause bieten wird, dass den Bedürfnissen des Hundes entgegenkommt.

Vorsicht ist geboten, wenn der Züchter sehr gerne seine Welpen dem Käufer entgegen bringt, und diese irgendwo auf Raststätten, etc. übergibt, oder sie ggf. bei kürzerer Entfernung sogar ins neue Zuhause bringt, nur damit der Käufer nicht bei ihm/ihr Zuhause aufschlägt, und die dortigen Zustände unerkannt bleiben.

Jeder seriöse Züchter erwartet die Interessenten in seinem eigenen Zuhause zu sehen und kennenzulernen, denn ein solcher möchte auch gerne, das die Interessenten sehen, wie die Zustände dort sind, und möchte auch sehen wie Mensch und Hunde aufeinander reagieren. Dieses sollte immer im beiderseitigen Interesse liegen. Ebenso interessiert es den Züchter wie sein Hundekind im neuen Zuhause leben würde, und versagt dann auch bei nicht passenden Bedingungen seinen Welpen dorthin abzugeben.

Fragen Sie dem Züchter ruhig Löcher in den Bauch, ein seriöser Züchter wird Ihnen gerne alle Fragen beantworten!
Der Züchter beantwortet Ihre Fragen nach Fütterung, Aufzucht, Pflege detailliert und geduldig, und gibt von sich aus Tipps zur Erziehung, bietet sich selbst als Ansprechpartner an, falls Sie hier Unterstützung benötigen sollten, und dies auch über den Abgabezeitpunkt hinaus.

Gehen Sie mit dem Züchter und seinen Hunden spazieren, und lernen Sie so das Verhalten der Hunde auch draußen kennen. Seriöse Züchter kommen diesem gerne nach, Züchter, deren Hunde nur auf dem Grundstück leben, und die Leine eher nur aus weiter Ferne kennen, versuchen solches bewusst zu vermeiden.

Vorsicht ist geboten, wenn Ihnen nur ein paar der beim Züchter lebenden Tiere gezeigt werden, der Rest unter fadenscheinigen Gründen nicht, es womöglich extra Präsentationsräume gibt, und/oder die Welpen isoliert aufwachsen. Sind die Hunde ins Menschenleben integriert, sind es Familienmitglieder, die sich auch in den Wohnräumen aufhalten dürfen, oder haben sie eigene Zimmer, oder gar Käfighaltung, oder Zwinger? Hunde, die mit dem Menschen leben, da gibt es auch immer Spuren in der Wohnung, z. B. am Mobiliar, etc. Dort, wo man gar nichts sieht, darf man sich ruhig fragen, ob die Hunde sich da ständig aufhalten dürfen, oder nur wenn kaufinteressierter Besuch da ist.

Fragen Sie, ob die Zuchthunde gesundheitlich untersucht sind, lassen Sie sich nicht abspeisen mit Worten wie, die sind gesund, darum müssen sie auch nicht extra untersucht werden. Wer seine Hunde nicht untersuchen lässt, möchte entweder Geld sparen, oder hat ggf. Sorge, dass dabei etwas herauskommen könnte, was einen Zuchteinsatz entgegensteht, und somit Hunde nicht zuchttauglich wären.
Bei Windspielen z. B. kann man Folgendes untersuchen: PRA, PL, und Herzultraschall. 
Solche Untersuchungen sollten dem Käufer auch wichtig sein, ebenso wie dem Züchter, denn einem seriösen Züchter liegt die Gesundheit seiner Hunde am Herzen, und er möchte seine Welpen guten Gewissens in ihr weiteres Leben abgeben können.

Handelt es sich um Hunde mit Abstammungsnachweisen, oder papierlose Hunde, wo man sich fragen muss, aus welchen dubiosen Quellen diese stammen, und warum sie papierlos sind? Windspiele zu Dumpingpreisen, ohne Abstammungsnachweis, oder nicht zu ermittelndem Erzeuger, Vorsicht, Finger weg, hier scheint dann ein reiner Vermehrer oder Händler am Werk zu sein.

Sind die Welpen regelmäßig entwurmt worden? Werden sie geimpft? Haben sie einen Chip und EU-Paß? Hat der Züchter den § 11, ist registriert beim Amtsveterinär, und sind alle Hunde ordnungsgemäß angemeldet bei den zuständigen Behörden?
Wie sehen die Welpen aus, machen sie einen gesunden und agilen Eindruck? Riechen sie gut, sind geruchslos, oder gar krankhafte Ausdünstungen?

Welpen sollten freundlich interessiert sein, auch Desinteresse ist möglich, keinesfalls aber sollten Welpen ängstlich oder panisch reagieren.

Ab einem gewissen Alter gehört es zur Sozialisierung, dass die Welpen auch Umweltreize außerhalb des Züchterhaushaltes kennenlernen und sollten dann auch bereits leicht leinenführig sein, das Autofahren kennen, etc.

Bekommen Sie einen Kaufvertrag beim Züchter? Züchter oder Vermehrer, die ohne Verträge arbeiten, versuchen so eine ggf. mögliche Gewährleistung zu umgehen, und/oder wollen für das Finanzamt und Ordnungsamt unsichtbar bleiben aus Angst vor Überprüfungen. Züchter mit nur 1 bis 4 Würfen im Jahr sind bei der Wurfzahl, z. B. Windspiele, Chihuahuas, oder andere Rassen, die nur wenig Welpen bekommen, für das Finanzamt bei Gegenüberstellung von Einnahmen/Ausgaben noch uninteressant, aber drüber hinaus stellt es schon ein Gewerbe dar. Und hier gelten zu der Steuerpflicht noch ganz andere Regeln und Pflichten.

Zuletzt aktualisiert am 27.09.2024
 
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Zitate
 
"Die kalte Schnauze eines Hundes ist erfreulich warm gegen die Kaltschnäuzigkeit mancher Mitmenschen."

(Ernst R. Hauschka)


"Mit einem kurzen Schweifwedeln kann ein Hund mehr Gefühle ausdrücken, als mancher Mensch mit stundenlangem Gerede."

(Louis "Satchmo" Armstrong)


"Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt."

(Mahatma Gandhi)


"Natürlich kann man ohne Hund leben - es lohnt sich nur nicht."

(Heinz Rühmann)


"Woran sollte man sich von der endlosen Verstellung, Falschheit und Heimtücke der Menschen erholen, wenn die Hunde nicht wären, in deren ehrliches Gesicht man ohne Misstrauen schauen kann?!

(Arthur Schopenhauer)
 
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